Allgemein (5)
Gibt es Wartezeiten für einen Therapieplatz?
Wir bemühen uns, die Wartezeiten so gering wie möglich zu halten, können diese jedoch nicht vermeiden. Je flexibler Sie in Ihrer Zeitgestaltung sind, desto schneller können wir Ihnen eine feste Therapiezeit ermöglichen.
Werden Hausbesuche durchgeführt?
Wenn dies bei Ihnen notwendig ist und vom Arzt verordnet wird, werden Sie auch zu Hause oder in der entsprechenden Einrichtung von den Therapeuten behandelt. Die jeweiligen Therapeuten erscheinen zum Erstgespräch und zur Befunderhebung bei Ihnen zu Hause oder in der Einrichtung und zusammen legen Sie mit dem Therapeuten die nächsten Termine fest.
Welche Kosten entstehen für die Therapie?
Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Therapie. Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr sind von Zuzahlungen befreit. Erwachsene ohne Zuzahlungsbefreiung müssen einen Eigenanteil von 10% und 10 Euro Rezeptgebühr pro Verordnung entrichten.
Je nach privater Krankenkasse gibt es unterschiedliche Leistungstarife oder individuelle Versicherungsverträge. Privatversicherte erhalten deshalb zu Therapiebeginn einen Kostenvoranschlag, um die Höhe der Kostenübernahme mit ihrer Versicherungsgesellschaft vorab zu klären.
Ist es von Bedeutung ob ich einen Mann oder eine Frau als Therapeuten bekomme?
Prinzipiell nein. Unsere gut ausgebildeten Therapeuten gestalten ihre Therapie als „Neutrum“.
Wenn Sie sich trotzdem nicht sicher sind, können wir gerne im Laufe der Anamnese Absprachen treffen und auf Wünsche eingehen.
Gibt es entsprechende Literatur?
Zu den meisten Themen gibt es viel Fachliteratur. Fragen Sie uns ruhig nach geeigneter, für die Situation zutreffender Literatur. Wir beraten Sie gern.
Ergotherapie (3)
Woher bekommt man eine Verordnung für Ergotherapie?
Ergotherapie ist ein Heilmittel das vom Arzt verordnet wird und mit den Krankenkassen abgerechnet werden kann. Fragen Sie bei Ihrem Hausarzt/Kinderarzt oder Facharzt wie z.B. Psychologen nach.
Was brauchen Sie für die erste Stunde?
Für die erste Therapiestunde benötigen Sie eine gültige Heilmittel-Verordnung des Arztes (Farbe: pastellgrün/rot, Nr. 18, DinA3), die jedoch höchstens 14 Tage vor dem Therapiebeginn ausgestellt worden sein darf.
Wie lange dauert Ergotherapie?
Auf der Verordnung Ihres Arztes steht immer eine Anzahl von Therapieeinheiten, meistens sind das zehn Therapieeinheiten von je 45 Minuten.
Je nach Ausprägung der Störung, sowie dem Bedarf dauert die Therapie zwischen einem halben Jahr und zwei Jahren. Natürlich immer in Rücksprache mit Ihnen und Ihrem Arzt.
Ergotherapie für Kinder und Jugendliche (7)
Zu Hause kann ich mit meinem Kind auch spielen. Wozu also Ergotherapie?
Es ist toll und sinnvoll, wenn Sie mit Ihrem Kind spielen und dadurch die Entwicklung fördern.
In der Ergotherapie werden verschiedene Methoden angewendet, um für ganz bestimmte Störungen den größtmöglichen Erfolg zu erzielen. Dazu wird ein zahlreiches Angebot an Spielmöglichkeiten geboten, damit Ihr Kind Fähigkeiten und Fertigkeiten durch unterschiedliche Anforderungen und Tätigkeiten vernetzter erlernen kann. Dabei stehen die Motivation und die Gesamtpersönlichkeit Ihres Kindes im Fokus der Therapie.
Kinder kennen ihre Bezugspersonen sehr gut. Häufig spüren sie, dass von ihnen bestimmte Fertigkeiten erwarten werden und haben Angst diese Erwartungen zu enttäuschen. Es entsteht ein „Kreislauf“. Die Bezugsperson möchte helfen, macht Verbesserungsvorschläge weil sie davon ausgeht dass das Kind „das schon kann, wenn es will“. Für alle wird dann das Spiel zu einem frustrierenden Erlebnis, was weitere Entwicklungsmöglichkeiten blockiert. Ihr Therapeut ist für Ihr Kind ein Neutrum und dazu ausgebildet Spiele und seine Kommunikation gezielt einzusetzen.
Könnte Ergotherapie nicht täglich über einige Wochen stattfinden (z.B. in den Ferien), um damit die Therapiezeit zu verkürzen?
Auch wenn wir Sie gerne sehen. Aus folgenden Gründen wäre tägliche Ergotherapie nicht effektiver.
Menschen sind Individuen, und doch haben wir alle dieselbe Anatomie. Das Gehirn, welches Veränderungen in der Therapie erlernen soll, muss diese in den restlichen Organismus integrieren. Umstrukturierungen dieser Art, die in unserem komplizierten Netzwerk aus vielen Nervenbahnen vorgenommen werden, brauchen Zeit und Wiederholung.
Manchmal, kann es so aussehen als wäre nach wenigen Therapieeinheiten das Therapieziel schon erreicht. Gerade die Wiederholung über einen gewissen Zeitraum gibt dem Gehirn dem Ansporn das neu gelernte anzuwenden. Bei einem verfrühten Therapieende oder einem sehr kurzen Therapiezeitraum neigt das Gehirn zur Rückfälligkeit in alte & jahrelang gewohnte „Muster“.
Können Eltern die Therapie unterstützen?
Die Unterstützung durch Eltern und Bezugspersonen ist sehr wichtig. Das Ziel der Ergotherapie ist immer die Integration der neu erworbenen Fähigkeiten in den Alltag. Dafür ist ein aktiver Austausch hilfreich. Beim Erstgespräch ist es uns ein Anliegen, etwas über ihre Erwartungen und ihre Therapieziele zu erfahren.
An den Beobachtungen im Alltag sind wir immer interessiert.
Eine wichtige Unterstützung ist es, wenn Sie es Ihrem Kind ermöglichen, regelmäßig an der Therapie teilzunehmen. Dies führt zu schnellen und umfassenden Erfolgen.
Wenn Sie Teilerfolge bemerken, ist es toll, wenn Sie diese durch Lob weiter fördern und damit zu einer Stabilisierung beitragen. Erreichte Erfolge oder Veränderungen können dann in den Umgang mit Ihrem Kind mit einfließen, z.B. durch mehr Eigenverantwortung in bestimmten Bereichen.
Findet Ergotherapie einzeln oder in der Gruppe statt?
Zu Beginn erfolgt Einzeltherapie. Wir starten mit der Diagnostik und der Festsetzung der individuellen Ziele. Dabei ist es uns wichtig Ihrem Kind Sicherheit und Stabilität zu vermitteln und es gut kennen zu lernen.
Wenn der Fokus der Therapie feststeht, entscheidet sich ob Einzeltherapie oder Gruppentherapie für Ihr Kind angebracht ist.
Ist es besser, wenn Eltern bei der Therapie anwesend sind?
Bei dem Anamnesegespräch sind Eltern bzw. Bezugspersonen wichtige Informationsquellen. Gemeinsam wird besprochen, was in der Therapie geschieht und wie eine Therapieeinheit im Allgemeinen abläuft. Das Kind hat dadurch Sicherheit.
Früher oder später, je nach den Bedürfnissen des Kindes oder Verfolgung des Therapieziels, folgt dann “Ausgrenzung” der Eltern aus dem direkten Therapiegeschehen.
Die Therapie findet niemals in “geheimer Atmosphäre” statt. Grundsätzlich sind alle Eltern herzlich eingeladen, von Zeit zu Zeit die Therapie zu besuchen und sich zu informieren.
Ist mit Ergotherapie der Förderbedarf meines Kindes abgedeckt?
Da jedes Kind ein Individuum mit einem eigenen Förderbedarf ist, lässt sich das schlecht verallgemeinern.
Ergotherapie ist eine ganzheitliche Methode, die ein breites Spektrum an Förderung abdeckt. Ob Ergotherapie allein ausreicht, ist abhängig vom Störungsbild des einzelnen Kindes.
Auf alle Fälle werden Eltern in regelmäßigen Gesprächen immer wieder auf mögliche andere, für ihr Kind hilfreiche Therapieformen aufmerksam gemacht und beraten.
Was können Eltern gezielt zu Hause tun?
Grundsätzlich gilt: die in der Therapie angestrebten Ziele sollten auch so weit wie möglich in das Alltagsgeschehen des Kindes miteinfließen. Je umfangreicher die Förderung, desto besser für den Therapieerfolg.
Spezielle und konkrete Übungen bzw. Fördermöglichkeiten sind vom Störungsbild jedes Kindes individuell abhängig – bitte mit dem Therapeuten besprechen!